Konzept

20 Jahre Rettungsgrabung ergaben sehr gut erhaltene Bauspuren und bedeutende Befunde auf einer germanischen Siedlungsfläche bei Klein Köris. Damit ist dieser Fundplatz eine der bedeutendsten und bestdokumentierten Grabungen zur frühgeschichtlichen Besiedelung östlich der Elbe in Deutschland.

 

Während der Grabung zeigten Besucher großes Interesse am Leben in germanischer Zeit. Ehemalige Grabungsteilnehmer und Ortsansässige nahmen diesen Wunsch nach anschaulicher Darstellung des Lebens in germanischer Zeit für die Öffentlichkeit auf und gründeten 1995 den Verein "Freilichtmuseum Germanische Siedlung Klein Köris e.V."

 

Ziel des Verein ist

  • eine konsequente Umsetzung der Grabungsergebnisse in eine anschauliche Rekonstruktion. Dazu sollen Nachbauten aller typischen Gebäude und Installationen eines germanischen Gehöftes am originalen Standort errichtet werden.
  • eine lebendige Darstellung germanischer Wirtschaftsweise und erlebnisorientierte Vermittlung von Bildungsinhalten an Erwachsene, Schulklassen und Kinder. Im Rahmen von Veranstaltungen und Seminaren sollen z.B. Handwerkstechniken wie Spinnen, Weben, Töpfern, Metallverarbeitung vorgeführt und von den Besuchern auch selbst ausgeübt werden können.
  • die Aufwertung der Region als touristisches Ausflugsziel insbesondere für den Großraum Berlin. Dazu soll die Zusammenarbeit mit der nahe gelegenen Jugendherberge intensiviert und das Museumsdorf in das Radwegekonzept der Region eingebunden werden.
    Die günstige Lage des Areals im landschaftlich reizvollen Naturpark Dahme-Heideseen, ein starkes Interesse bei der Kommune und in der Bevölkerung sowie geplante Einbindung in das Tourismuskonzept der Region und eine hervorragende Verkehrsverbindung begünstigen das Vorhaben.

 

Bisher konnte der Verein folgende Vorhaben realisieren:

  • ein erstes Grubenhaus mit Gewichtswebstuhl zur Vorführung textiler Handwerkstechniken
  • ein Kastenbrunnen
  • zwei Backöfen
  • ein Langhaus (Wohnhaus)
  • eine Schmiede zur Eisenbearbeitung
  • ein Schaugarten mit den wichtigsten, archäologisch nachgewiesenen Getreidesorten und Hülsenfrüchten sowie Nutzpflanzen zur Fasergewinnung (Leinen) und Färbepflanzen


Im Bau befinden sich folgende Projekte:

  • ein Sechspfosten-Speicher

 

Als weitere wichtige Vorhaben sind nun geplant:

  • Vollendung des Sechspfosten-Speichers
  • Bau eines weiteren Grubenhauses
  • Gewinnung weiterer Mitglieder, um zusätzliche Öffnungszeiten anbieten zu können
  • Projekttage, an denen Schwerpunkte auf einzelne Handwerkstechniken gelegt werden sollen, z.B. Töpferei und einem anschließendem Brand von Keramik in der offenen Grube

 

Seit Mai 2014 sind zusätzlich geplant im Rahmen einer Kooperation mit der Freien Universität Berlin:

  • Veranschaulichung eines Kalkbrennofens im Betriebsgebäude
  • Rekonstruktion eines Rennofens zur Verhüttung von Eisenerz (meist lokal anstehendes Raseneisenerz) zur Roheisengewinnung

 

Fernziele sind zudem:

  • Durchgehende Bewirtschaftung und tägliche Öffnungszeiten durch festangestellte Mitarbeiter
  • Dauerausstellung mit Exponaten der Grabung, Schautafeln usw.
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